MINDENER TAGEBLATT (Germany) 01 October 09 Wo Frösche mit den Büffeln leben - Nabu Projekt: 300 Tümpel für seltene Amphibien schaffen
Winzlar (ade). 300 Teiche sollen in Niedersachsen in den kommenden fünf Jahren entstehen - als Heimat für seltene Amphibien. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu hat ein entsprechendes Projekt von der Europäischen Union genehmigt bekommen.
Der erste Tümpel, an den Thomas Brandt, wissenschaftlicher Leiter der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM) in Winzlar die Gruppe von Vertretern der an dem Projekt beteiligten Institutionen führt, ist nur noch eine "Hohlform". Über diese Bezeichnung habe er vor Kurzem selbst noch gelacht, sagt Brandt.
Nach diesem verhältnismäßig trockenen Sommer sei ihm aber klar, weshalb die Tümpel manches Mal so genannt würden - zu sehen ist eine trockene Mulde mit rissigem Lehmboden. Holger Brandt klärt auf: Da viele der gefährdeten Amphibien kaum Schutzmechanismen gegen Feinde hätten, sei es gut, wenn die Tümpel bei Gelegenheit vollkommen trocken sind. Fische beispielsweise hätten so keine Chance, sich die Frösche und Kröten zu schnappen.
Rund 100 solcher Tümpel sind mittlerweile angelegt worden. Weitere 165 aus dem nun genehmigten Kontingent von 300 kommen in diese Umgebung. Rund 1,1 Millionen Euro stehen für das Projekt zur Verfügung, rund 500 000 Euro davon kommen vom Land Niedersachsen aus Hannover.
Über die Anlage der Tümpel hinaus würden von dem Geld auch Landlebensräume aufgewertet - wie etwa mit Hecken für Laubfrösche oder Rohbodenschaffung für Kreuzkröten. Im Umkreis eines Kilometers des trockenen Tümpels und des benachbarten Tümpels, der noch eine größere Pfütze in der Mitte hat, gebe es 14 von 19 in Deutschland beheimateten Amphibienarten.
Die besondere Lage mit dem Steinhuder Meer, den Feuchtbiotopen und den Ausläufern der Rehburger Berge sei für die Vielfalt zuständig - die Vergrößerung der Populationen in den vergangenen Jahren sei jedoch auf die Schutzmaßnahmen zurückzuführen.
Und auch für eine Begleiterscheinung der Amphibiengewässer erhofft Brandt sich noch größere Populationen: Etliche Tümpel in den Niedermooren teilen sich Frösche, Kröten und Co. seit Jahren mit Wasserbüffeln. Wie mittlerweile feststeht, sind die Büffel ideale Gefährten für die Amphibien - und vorzüglich in der Lage die moorigen Flächen extensiv zu beweiden.
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